Laut statistischem Bundesamt steigen die Insolvenzzahlen in Deutschland deutlich. Damit wächst auch die Anzahl emotional aufgeladener Konflikte zwischen beteiligten Parteien. „Bei Insolvenzverfahren werden in den seltensten Fällen 100-Prozent-Lösungen erzielt. Es ist daher prädestiniert für interessensbasiertes Verhandeln und damit für Mediation“, sagt Dr. Alexander Jüchser, Vorstand des BMRI (Bundesverband Mediation in Restrukturierung und Insolvenz e.V.) im Rahmen einer Veranstaltung des DKTR (Düsseldorfer Kreis für Transformation und Restrukturierung).

 

Bonn | 5. September 2023 – Für die meisten Betroffenen ist eine Unternehmensinsolvenz nicht nur eine wirtschaftliche und juristische, sondern auch eine emotionale Ausnahmesituation. Manchmal können Emotionen sogar Auslöser einer Insolvenz sein – etwa bei Familienunternehmen, deren Gesellschafter sich über die Nachfolge in der Geschäftsführung nicht einig werden. Gerade diese emotionale Komponente wird im Rahmen klassischenr Insolvenzverfahren oft vernachlässigt, was erst zur Verhärtung von Konflikten und im Anschluss zu Lösungen führen kann, die für alle Beteiligten suboptimal sind. Wie der Einsatz von Mediation bei Insolvenzen helfen kann, war Thema einer Veranstaltung des DKTR (Düsseldorfer Kreises für Transformation und Restrukturierung e.V.), die von der FORIS AG mit Unterstützung des BMRI (Bundesverband Mediation in Restrukturierung und Insolvenz e.V.) am 31. August in Bonn durchgeführt wurde.

Im Rahmen der hochkarätig besetzten Veranstaltung ging es unter anderem um eine klare Defintion der Einsatzmöglichkeiten von Mediation im Insolvenverfahren und um die Vorausetzungen, die für eine erfolgreiche Mediation erfüllt sein müssen: „Das Insolvenzverfahren ist ein Mehrpersonen- und Mehrebenenkonflikt, bei dem in den seltensten Fällen für alle Beteiligten 100-Prozent-Lösungen erzielt werden können. Es ist daher prädestiniert für interessensbasiertes Verhandeln und damit für Mediation“, erläuterte Dr. Alexander Jüchser, Partner bei LIESER Rechtsanwälte und Vorstand des BMRI.

Dennis Fouladfar, Partner bei der Achsnick Pape Opp Rechtsanwaltsgesellschaft und ebenfalls BMRI-Vorstand, hob Folgendes hervor: „Mediation ist ein Multitool, um Konflikte zu entschärfen und schnell und vernünftig zu lösen. Ohne Richter, ohne Verlierer. Im Grunde ein Must-Have für den Werkzeugkoffer eines jeden professionellen Verhandlers.“

Professor Jens Schmittmann von der FOM Hochschule für Oekonomie und Management ging unter anderem auf die gesetzliche Situation ein: „Trotz der neuen Instrumente der Sanierungsmoderation und des Restrukturierungsverfahrens aus dem StaRUG (Gesetz über den Stabilisierungs- und Restrukturierungsrahmen für Unternehmen) ist der Zusammenhang zum Vollstreckungsrecht in Deutschland nach wie vor eng, während z.B. Frankreich und Italien eine Vielzahl unterschiedlicher Methoden der Krisenbewältigung kennen.“

Sylvia Wipperfürth, Gründerin und Leiterin des SachverständigenInstituts für Insolvenz- und Wirtschaftsrecht, zeigte auf, welche Voraussetzungen ein Mediator erfüllen muss, um erfolgreich zu agieren: „Ziel im Insolvenzverfahren und auch in der Mediation ist jeweils nicht der Sieg, sondern die Lösung; daher ist die Verbindung beider Kompetenzen in der Person des Mediators (‚insolvenzrechtliche Feldkompetenz‘) auch für die Akzeptanz einer Mediation im Insolvenzverfahren unerlässlich.“

Dr. Christoph Niering, Partner in der Kanzlei Niering Stock Tömp Rechtsanwälte, wies auf die Bedeutung außergerichtlicher Lösungen hin: „Sich abzeichnende Konflikte mit Sozialkompetenz und Empathie zu antizipieren und dem gegenzusteuern ist ein wesentlicher Schlüssel für eine erfolgreiche Verwaltertätigkeit. Da wo Konflikte sich nicht vermeiden lassen, sind außergerichtliche Lösungsmodelle wo immer möglich zu bevorzugen. Dazu gehört nicht nur die Mediation, sondern auch die Anrufung des Ombudsmanns des VID (Verband Insolvenzverwalter und Sachwalter Deutschlands).“

„Die Insolvenz ist ein Eilverfahren. Gläubiger sollten schnell befriedigt werden. Die Mediation kann das Verfahren nicht nur beschleunigen, sondern dafür sorgen, dass ein besseres Ergebnis erzielt wird“, fasste Stefanie Jacob, vom Prozessfinanzierer FORIS AG, zusammen. Obwohl es sich dabei um außergerichtliche Verfahren handle, stehe die FORIS AG als Finanzierer von Mediationen zur Verfügung, so Jacob weiter.

Klar ist: Das Thema bleibt virulent. Die Zahl der Insolvenzen wächst in Deutschland. Laut vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamts stiegen die beantragten Regelinsolvenzen in Deutschland im Juli 2023 um 23,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Im Juni 2023 hatte sie um 13,9 Prozent gegenüber Juni 2022 zugenommen. Im Mai 2023 haben die deutschen Amtsgerichte nach endgültigen Ergebnissen 1.478 beantragte Unternehmensinsolvenzen gemeldet. Das ist einen Anstieg um 19 Prozent gegenüber Mai 2022.

 

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Über die FORIS AG:

Die FORIS AG gilt als Pionier der Prozessfinanzierung. Seit 1996, als sie die damals neuartige und heute weltweit anerkannte Dienstleistung in Deutschland einführte, übernimmt die FORIS AG die Kosten für Gerichtsprozesse und Schiedsverfahren gegen eine erfolgsabhängige Erlösbeteiligung. Insgesamt hat die FORIS AG in den vergangenen Jahren Prozesse mit einem Gesamtstreitwert von über 810 Millionen Euro finanziert und ihre Kunden dabei unterstützt, Konflikte risikoarm und effizient zu lösen. Unternehmen haben zudem die Möglichkeit, ihre Rechtsansprüche schon vor Beginn eines Gerichtsprozesses zu liquidieren (Cash Advance). Die FORIS AG zahlt im Einzelfall einen Teil der Forderung vorab aus und verschafft Unternehmen damit frühzeitig zusätzliche Liquidität. Die FORIS AG bietet Kunden und Kooperationspartnern daneben den Erwerb von Vorrats- und Projektgesellschaften an, um ihnen bei Unternehmensgründung und im Projektgeschäft mit schnellen und rechtssicheren Lösungen zur Seite zu stehen. Mehr Informationen finden Sie unter: www.foris.com

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